Hieronymus: Commentarii in Hiezechielem (Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 51)
Bibliographische Beschreibung
Überblickbeschreibung
Hieronymus: Kommentar zum Buch des Propheten Ezechiel
Im Jahr 411 begann der hl. Kirchenvater Hieronymus (347/348-419/420) in Bethlehem seine Auslegung zum Buch des Propheten Ezechiel, das bei allen Kirchenvätern bis zu Gregor I. (590-604) als äußerst schwerverständlich galt. Seine Arbeit daran zog sich bis 414 hin. Dom Hs. 51 beginnt erst mit dem siebten Buch. Die berühmte Interpretation der vier Wesen aus der Gottesvision als Symbole der Evangelisten (Ez 1,4-28=Buch I, 4-28), die Hieronymus in seiner Vorrede 'Plures fuisse' zur Ausgabe der Vier Evangelien zusammenfaßte (vgl. z.B. Dom Hs. 12, Kat.Nr.76), fehlt demnach. Aber die Bücher XII-XIV mit den Offenbarungen über den Tempel von Jerusalem usw. bringt der Band in vollem Umfang. Trotz der Lücke hat der Codex im Handschriften-Stemma der Textüberlieferung einen hohen Stellenwert. Lambert (1969) rückte ihn altersmäßig an die dritte Stelle. Jones (1971, S. 17) schied darin drei Haupt- und mehrere untergeordnete Schreiber des Kölner Hildebald-Skriptoriums. Nach Einrichtung und Aufmachung gleicht dieser Codex am meisten Dom Hs. 41 (Kat.Nr.12), leider sind einige Titelzeilen und Initialen nicht ausgeführt. Doch bestätigen auch die der merowingischen Initialkunst noch nahestehenden Initialen wie das O(lim) ( 1r) oder das T(repidacionem) ( 132r) die Verwandtschaft mit Dom Hs. 41.
Überblickbeschreibung aus: Glaube und Wissen im Mittelalter. Katalogbuch zur Ausstellung, München 1998, S. 83-83 (Anton von Euw)
Bibliographie
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