Martianus Capella: De nuptiis Philologiae et Mercurii (Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 193)
Bibliographische Beschreibung
Überblickbeschreibung
Martianus Capella: De nuptiis Philologiae et Mercurii
Mit dieser Handschrift liegt das im Mittelalter grundlegende Unterrichtswerk zu den Sieben Freien Künsten von Martianus Capella vor, das unter dem Titel 'Die Hochzeit Merkurs und der Philologie' seit der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts durch zahlreiche Abschriften verbreitet wurde. Der Codex der Kölner Dombibliothek stammt aus dem 10. Jahrhundert und ist möglicherweise in einem Bücherverzeichnis des 11. Jahrhunderts bereits als 'Marcianum I integrum' erwähnt (Jeffré 1991). Das im Mittelalter überaus geschätzte und von bedeutenden Gelehrten (Johannes Scotus Eriugena [9. Jh.], Remigius von Auxerre [nach 841-wohl 908]) kommentierte Lehrgedicht, über dessen Autor nur wenig bekannt ist, stammt aus dem 4. oder 5. Jahrhundert. Die ersten beiden der insgesamt neun Bücher wurden von Notker Labeo (gest. 1022) ins Althochdeutsche übersetzt. In diesen einleitenden Büchern wird die Hochzeit Merkurs mit der Philologie geschildert. In den folgenden sieben Büchern erscheinen die Sieben Freien Künste (Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Geometrie, Arithmetik, Astrologie und Musik) als Brautjungfern und offenbaren nacheinander ihr Wissen.
Überblickbeschreibung aus: Glaube und Wissen im Mittelalter. Katalogbuch zur Ausstellung, München 1998, S. 285-285 (Irmgard Jeffré)
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