Beschreibung von Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 270
Bibliographische Beschreibung
Einband
Buchdeckel
Köln, Anfang 18. Jh. von J.F. Weisweiler. Silber getrieben, ziseliert, graviert und gegossen. H. 26 cm, B. 17,5 cm. Kölner Beschauzeichen vom Anfang des 18. Jhs. Meisterzeichen mit F über einem W im Wappenschild.
Der Buchdeckel bildet das Gegenstück zum Einband des Kaiserevangeliars (Dom Hs. 269). Bandelwerk, Blüten und Blätter umspielen das mittlere ovale Medaillon und die vier Rundfelder auf den Ecken. In der Mitte ist der Sündenfall Adams und Evas unter dem Paradiesesbaum mit der Schlange dargestellt. Im Hintergund zwei Tiere. Der Paradiesesbaum, an dem die Ursünde geschah, deutet auf das Kreuz des Kaiserevangeliars, den neuen Paradiesesbaum, an dem die Sünde getilgt wurde. In den Rundbildern: Abraham mit Opfermesser und Widderkopf (oben links), Melchisedech (?) im Hermelinmantel. Er schaut auf zwei Hände, die sich ihm aus den Wolken entgegenstrecken. Weiter Aaron (unten links) mit einer Kopfbedeckung, von der ein Tuch über die Schulter herabfällt. In den Händen ein Opfermesser und ein Kugelstab, der an den Petrusstab der Schatzkammer und den Stab, den Aaron am Dreikönigenschrein in der Hand hält, erinnert. Moses (unten rechts) ist gekennzeichnet durch zwei Flammen auf dem Haupt und einen Stab in der Rechten. Mit der Linken berührt er ein dreischichtiges Gebilde (Gesetzestafeln, Felsen?).- Den rückwärtigen Deckel umzieht ein einfacher Silberrahmen auf rotem Samt. Der Buchrücken besteht aus Samt in gleicher Farbe. Der Einband umschließt ein Lektionar des 12. Jhs.
Lit.: Dominv., S. 370, Nr. 49, Abb. Fig. 306. Rheinische Goödschmiedekunst der Renaissance und Barockzeit (Katalog), Bonn 1975, S. 73, Nr. 44, Abb. 79, Markentafel 13 und 54. Scheffler 1642 d. Schulten 15.
Quellenangabe
- Schulten, Walter: Der Kölner Domschatz. Köln 1980. S. 109-109 [Digitaler Volltext]
Klassifikation |