Beschreibung von Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 51

Bibliographische Beschreibung

Handschriftentitel
Hieronymus : Kommentar zum Buch des Propheten Ezechiel
Entstehungsort
Köln
Entstehungszeit
um 800
Beschreibstoff
Pergament
Umfang
208 Blätter
Format
352 mm x 252 mm
Persistenter Identifier
urn:nbn:de:hbz:kn28-3-5963 Persistent Identifier (URN)
Weitere Angaben
Land
Deutschland
Ort
Köln
Sammlung
Dombibliothek
Signatur
Cod. 51

Überblickbeschreibung

Hieronymus: Kommentar zum Buch des Propheten Ezechiel

Im Jahr 411 begann der hl. Kirchenvater Hieronymus (347/348-419/420) in Bethlehem seine Auslegung zum Buch des Propheten Ezechiel, das bei allen Kirchenvätern bis zu Gregor I. (590-604) als äußerst schwerverständlich galt. Seine Arbeit daran zog sich bis 414 hin. Dom Hs. 51 beginnt erst mit dem siebten Buch. Die berühmte Interpretation der vier Wesen aus der Gottesvision als Symbole der Evangelisten (Ez 1,4-28=Buch I, 4-28), die Hieronymus in seiner Vorrede 'Plures fuisse' zur Ausgabe der Vier Evangelien zusammenfaßte (vgl. z.B. Dom Hs. 12, Kat.Nr.76), fehlt demnach. Aber die Bücher XII-XIV mit den Offenbarungen über den Tempel von Jerusalem usw. bringt der Band in vollem Umfang. Trotz der Lücke hat der Codex im Handschriften-Stemma der Textüberlieferung einen hohen Stellenwert. Lambert (1969) rückte ihn altersmäßig an die dritte Stelle. Jones (1971, S. 17) schied darin drei Haupt- und mehrere untergeordnete Schreiber des Kölner Hildebald-Skriptoriums. Nach Einrichtung und Aufmachung gleicht dieser Codex am meisten Dom Hs. 41 (Kat.Nr.12), leider sind einige Titelzeilen und Initialen nicht ausgeführt. Doch bestätigen auch die der merowingischen Initialkunst noch nahestehenden Initialen wie das O(lim) (1r) oder das T(repidacionem) (132r) die Verwandtschaft mit Dom Hs. 41.

Autor des Textes: Anton von Euw

Zustand und Zusammensetzung

Lagenstruktur
Lagen beginnend mit dem Falz eines herausgeschnittenen Vorsatzblattes,1-78, 84, 9-128 (Lücke: 13=15), 13-148, 158 (=13), 168, 171, 186, 19-268, 278+1, 284 ;
Seiteneinrichtung
Schriftspiegel 270 mm x 192 mm ;Blindliniierung mit Versalienspalten (7mm); Zirkelstiche auf allen äußeren Seitenlinien; 2 Spalten von 84mm Breite und 24mm Abstand; 31 Zeilen.

Schrift und Hände

Lateinischer Text in brauner bis dunkelbrauner karolingischer Minuskel; Haupttitel in Capitalis abwechselnd mit Minium und Tinte; Buchtitel teilweise nicht ausgeführt (29v);

Buchschmuck

  • zu Beginn einiger Vorreden und Bücher Initialen unterschiedlicher Art in Federzeichnung mit Tinte: 1. nach innen zu einer 8 zusammengezogener verzierter Buchstabenkörper (1r, 132r, 145r), 2. Flechtbandfüllung (2r), 3. verzierter Buchstabenkörper (53v), 4. einfache Majuskeln (78v, 94r).

Einband

Einband: Pergament mit Streicheisenlinien über Pappe (Mitte 18. Jh.).

Geschichte der Handschrift

Provenienz
Nach Hartzheim (1752, S. 29) enthielt, wie schon Jaffé/Wattenbach (1874, S. 16) berichten, das erste herausgeschnittene Blatt den Eintrag LIBER SUB PIO PATRE HILDEBALDO SCRIPTUS. Daß die Handschrift wie Dom Hs.41 zur Hildebald-Bibliothek gehört, darf als gesichert gelten. Darmstadt 2046.

Inhaltsangabe

  • 1r-208r Hieronymus, Kommentar zum Buch des Propheten Ezechiel, Bücher VII-XIV ( CCL 75, 278-743).
    • 1r Titelseite mit Vorrede zu Buch VII Incipit: INCIPIT PROLOGUS SANCTI IHIERONIMI SUPER HIEZEHIEL PROPHETA. OLIM PUERI LEGIMUS.
      • 1r O(LIM).
    • 2r Buch VII E(t factus ).
    • 29r Buch VIII. Raum für Titel und Initiale q(uid aliis) ausgespart, jedoch nicht ausgeführt.
    • 53v Prolog C(onsequens) und Buch IX E(t factum).
    • 78v Buch X mit Vorrede.
    • 84v Am unteren Rand von derselben Hand wie die Lagensignatur XI radiert, aber noch lesbar der Name Hildoardus.
    • 92v Der Text endet mit Lage XII Explicit: vel pharao, vel omnis Aegypti unvollständig, was schon ein zeitgenössischer Leser am unteren Rand vermerkte: hic deest una quaterna et est disiuncta, require in antea supra tertiam et sic invenies. Die fehlende Lage mit dem Text fortitudo quae ad inferna - effundentes eorum sanguinem (CCL 75, 461-477=Lin. 850-1364 ) findet sich als Lage XV auf 109r-116v in Buch XI.
    • 93r-94r Buch X setzt mit Incipit: quos scandalizatis fort und endet mit Explicit: virum ecclesiasticum locutus est (CCL 75, 477-479).
    • 94r Buch XI. Raum für Titel leergelassen, nicht ausgeführt. U(ndecimus) Majuskel.
    • 132r Buch XII mit Vorrede T(repidacionem).
    • 134r Textlücke prophetalem - calamo in longitudine (CCL 75, 553-556=Lin. 149-224 ), die 135v-136v geschlossen wird.
    • 145r Buch XIII mit Vorrede Incipit: T(ercius decimus) . Zu den in diesem Buch entstandenen Textlücken vgl. Lambert II (1969, 124); Collegeville (1995, 81f.) .
    • 172v Buch XIV mit Vorrede Incipit: Q(uod in principio).
    • 208r Ende oben links mit Explicit: ad consumationem saeculi .
  • 208v Wunsch eines Schreibers aus dem 9. Jh. Hanc domum intrantes conserva mitissime Christe/et tuis hic famulis sit tua protectio sancta ; darunter, radierter späterer Zweizeiler.

Bibliographie

Quellenangabe

Impressum
Herausgeber
Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek Köln
Redaktion
Im Rahmen des DFG-Projekts CEEC bearbeitet von Patrick Sahle; Torsten Schaßan (2000-2004)
 
Bearbeitung im Rahmen des Projekts Migration der CEEC-Altdaten von Marcus Stark; Siegfried Schmidt; Harald Horst; Stefan Spengler; Patrick Dinger; Torsten Schaßan (2017-2019)
Ort
Köln
Datum
2018
URN
urn:nbn:de:hbz:kn28-3-5963
PURL
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:kn28-3-5963
Lizenzangaben

Die Bilder sind unter der Lizenz CC BY-NC 4.0 veröffentlicht

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